Die Stein-Therme müsse für die Stadt erhalten bleiben, denn sie sei wichtig für die weitere Entwicklung des Bades Belzig, heißt es in dem Papier. Das könne nur über eine wirtschaftlich sinnvolle Betriebsführung erreicht werden, erklärt Fraktionschef Jürgen Gottschalk. „Und dieses sehen wir nur über eine Betriebsführung durch die Stadtwerke Bad Belzig GmbH gewährleistet“, sagt er.
Gottschalk und seine Fraktionskollegen wagen damit nach dem Scheitern eines ähnlichen Antrages der SPD vor einigen Wochen (die MAZ berichtete) einen erneuten Vorstoß. Die Stein-Therme könne die Kosten für die Kur- und Freizeit GmbH (Kuf) nicht erwirtschaften, begründet Gottschalk den Antrag der Union.
Wie die Abstimmung ausgehen wird, ist derzeit noch völlig offen. Bürgermeisterin Hannelore Klabunde (parteilos) hatte kürzlich die SPD veranlasst, deren Antrag zurückzunehmen. Es gebe bereits eine fünf Jahre alte Studie zur Privatisierung der Therme, begründete Klabunde ihre Ablehnung. Damals sei man zu dem Schluss gekommen, dass es nicht von Vorteil sei. Gleichzeitig erklärte sie jedoch, dass man neu über einen Geschäftsbesorgungsvertrag nachdenken müsse.
Damit würde sie dem nach eigenen Angaben immer noch an einer Finanzierung für das neben der Therme geplante Hotel arbeitenden Investor Norbert-Jörg Wolff entgegen kommen. Der hatte nämlich erst kürzlich erklärt, dass mehrere Banken einen direkten Zugriff von ihm auf die Therme zur Bedingung für einen Kredit machen würden. „Wenn wir den Stadtwerken die Therme übergeben, kann Herr Wolff natürlich nicht mehr über das Bad verfügen“, erklärte gestern ein Stadtverordneter hinter vorgehaltener Hand. Er vermute in diesem Zusammenhang den wahren Grund für den Gegenwind aus dem Rathaus.